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Kultur unterm Schmiedehammer
ein Beobachtungsprojekt über den Kunstverein Wien "Alte Schmiede"

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Über die Alte Schmiede

Über das Beobachtungsprojekt

Team

Ergebnisse der Beobachtung:

Kulturförderung

Förderung der AS

Förderungen durch die AS

Programm

Erstellung des Programms

Publikum

Wer ist das Publikum

Schwelle/Vermittlung

Rolle des Publikums

Pressetext

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Welche Rolle spielt das Publikum in der Alten Schmiede?

Der Kunstverein sieht seine Aufgabe in erster Linie in der Förderung und Unterstützung neuer, zeitgenössischer KünstlerInnen. Dieser Auftrag geht auch aus den Statuten des Vereines hervor: „Der Verein dessen Tätigkeit nicht auf den Gewinn gerichtet ist, hat den gemeinnützigen Zweck, Kunst und Künstler sowie das Verständnis für diese zu fördern.“ Für Kunstschaffende sollen also Raum und Rahmenbedingungen geschaffen werden, um ihre Kunst einer Öffentlichkeit darbieten zu können. Welche Rolle aber spielt diese Öffentlichkeit, also das Publikum, in der Alten Schmiede?

Da die Alte Schmiede von der Stadt Wien gefördert wird, ist sie für den Selbsterhalt nicht zwangsläufig auf Eintrittsgelder angewiesen und muss ihr Angebot nicht zwingend auf die Nachfrage abstimmen. Doch naturgemäß wünscht man sich sowohl als Veranstalter als auch als KünstlerIn, dass die dargebotene Kunst auch Ressonanz und Anklang findet. Inwiefern sucht also die Alte Schmiede die Rückkoppelung zu ihrem Publikum? Einerseits kann vor allem bei Veranstaltungen im Literarischen Quartier und der Artothek aufgrund der relativ kleinen Räumlichkeiten der Besucherandrang leicht geschätzt werden, wodurch Rückschlüsse auf das Besucherinteresse möglich sind. Andererseits steht es dem Publikum frei, von sich aus nach Veranstaltungen in Kontakt mit Künstlern oder den Kuratoren zu treten.

Das Publikum hat also nur auf informellem Wege die Gelegenheit, ihren Wünschen oder Anregungen Ausdruck zu verleihen. Eine formal vorgesehene Möglichkeit zur Rückkoppelung mit den Besuchern scheint es nicht zu geben. Aus einem Interview mit dem Kurator für den Bereich Literatur geht jedoch hervor, dass wenige zaghafte Versuche (in Form eines einmaligen eigenen Termins für Publikumsanregungen oder auch innerhalb der Veranstaltungen) in bezug auf Besucherrückmeldungen gestartet wurden, die aber kaum bis keinen Anklang fanden. Auch bestehe seinerseits eigentlich der Wunsch nach produktivem Austausch.
Wie bzw. durch welche Rahmenbedingungen könnte also dieser Austausch belebt werden? Oft besteht bei Menschen eine Hemmschwelle vor einer Gruppe anderer Personen öffentlich das Wort zu ergreifen. Diesem Umstand kann möglicherweise durch die Schaffung eines „anonymisierten Raumes für das Publikum“ Abhilfe geschaffen werden. Ein solcher Raum könnte etwa ein Besucher-Forum auf der Internetseite sein. Eine weitere Möglichkeit wäre beispielsweise eine der Alten Schmiede angeschlossene kleine Bar sein, um ein Ambiente für den Austausch zwischen Besuchern, Mitarbeitern der Alten Schmiede und den KünstlerInnen zu schaffen. Damit würde die Alte Schmiede außer der Förderung für Kunstschaffende auch einen sozialen Raum für ihre Besucher schaffen. Dadurch würde das Publikum von einer Randposition mehr ins Zentrum gerückt werden. In weiterer Folge könnte damit vielleicht auch in einem gewissen Maß - gemäß den Statuten - das Kunstverständnis dieser gefördert werden.